Dienstag, 22. Juli 2014

Höhenflug abwärts

Und von der Euphorie in die Depression.
Da versendet man die Aufnahme, in der man das erste Mal Gitarre spielt und die Reaktion - "Wie wäre es mit einem Metronom", gut ist es ja nicht, etc.
Ist ja nicht so, dass ich vier Tage dafür geübt habe, mich überwunden habe, mich dabei gut gefühlt habe.
Und der Gedankenkreislauf geht wieder los. Ich kann einfach nicht Gitarre spielen, selbst, wenn ich es versuche. Was kann ich eigentlich? Gar nichts. Ich kann einfach wirklich gar nichts.
Ich stürze erneut in den Abgrund. Draußen scheint die Sonne. Und ich verletze mich selbst.

Montag, 21. Juli 2014

Volle Dröhnung

Gerade rechtzeitig habe ich mein Zimmer erreicht. Sitze auf meinem Sofa und starre in mein Handy. Unten schreit meine Mutter meine Schwester zusammen.
"Ich muss hier gar nichts mehr für dich machen..."
Unten schreit meine Schwester meine Mutter zusammen.
"Du bist mir gar kein Vorbild... Beschwer dich nicht, wenn wir kein Geld haben... Hör auf!...".
Ich starre immernoch in mein Handy, versuche, den aufkeimenden Streit zu ignorieren.
Meine Schwester stürmt die Treppe laut schreiend hoch. Knallt die Zimmertür.
Meine Mutter ruft ihr Beschimpfungen nach.
Dann geht's los.
Aus Protest dreht meine Schwester - mal wieder - die Musik voll auf. Irgendein Straßenrap mit lautem Bass, der in meinem Zimmer den Boden vibrieren lässt. So laut, dass vermutlich die Menschen zwei Straßen weiter ihre "Musik" noch hören.
Aus Protest spielt meine Mutter laut Klavier. Klassik.
Ein Musik-Mischmasch in meinem Kopf, in meinem Körper. Alltag.
Ich hasse es! Will hier nur weg -.-

// "Willst du mit mir Drogen nehmen" schallt laut auf die Straße aus dem geöffneten Fenster meiner Schwester. Als ich nach draußen sehe, dorthin, wo mich gerade alles zieht, läuft gerade eine Frau an unserem Haus vorbei. Auf dem Bürgersteig der gegenüberliegenden Seite der nächsten Straße. Sie schaut irritiert auf unser Haus und beflügelt ihren Fuß. Was andere bloß denken müssen..:(

Dienstag, 15. Juli 2014

Keine Flucht möglich

Ich spüre wieder einmal nichts. Mein Körper ist taub, meine Seele gelähmt. Ich bin im Zustand der vollkommenen Empfindlosigkeit. Mal wieder.
Drang, mich selbst zu verletzen. Überhaupt irgendetwas zu spüren. Zu wissen, dass ich am Leben bin. Und doch weiß ich, dass es nicht gut wäre. Denn ich spüre tatsächlich - nichts. Ich könnte so tief schneiden, dass das Blut den Arm hinunterströmt und würde dennoch nichts erreichen.
Wie deprimierend. Eine einzelne Träne sammelt sich in meinem Auge. Doch ich kann nicht genug empfinden, um sie so schwer zu machen, dass sie die Wange hinunter rollt. Sie verdampft.
Was kann ich tun, um mich aus dem Nichts zurück ins Leben zu katapultieren. Ich erlebe alles wie hinter einem dichten Nebel, der sämtliche Regungen verschluckt. Sinnlos erscheint die Welt, als wäre ihr die Farbe entwichen.
Seit Nächten liege ich wach. Schlafe so gegen eins oder zwei kurz ein. Kann oft nicht durchschlafen, denn Panik, Angst und Gedanken werfen mich zwischen Traum und Realität hin und her. Morgens wache ich schweißgebadet auf. Albträume.
Ich bin so müde. Müde von was? Vom Existieren.
Es ist schwer, den Dauerzustand der Lethargie zu akzeptieren.
Und niemand ahnt auch nur etwas davon. Ich bin alleine und versinke im Meer. Und doch kann ich den Arm nicht heben, mir keine helfende Hand suchen. Ich ertrinke, langsam und schmerzvoll, und niemand blickt hin. Mir begegnen Hass und Ablehnung auf meine veränderte Grundstimmung. Also verstecke ich sie.
Möge der Horror von neuem beginnen.

Versteckspiel

Gestern das erste Mal von einem Menschen seit langer Zeit gesagt bekommen, dass er mich mag. Dabei kennt er mich nicht richtig. Denn ich zeige ihm nicht alles.
Ich zeige momentan niemandem irgendetwas.
Es ist alles wie in der Zeit von vor vier Jahren. Ich bin unglücklich, alleine und rede nicht. Nur diesmal ist da niemand, der mich rauszieht, der meine Mauern überwindet, sie durchbricht und mich aus dem Sumpf zieht. Diesmal hat diese einzige Person, die es je geschafft hat, mich verlassen.
Meine "beste" Freundin hat keine Ahnung. Mit ihr rede ich schon seit Monaten nicht mehr. Sie denkt, ich sei glücklich und sie denkt, dass sie mich kennen würde.
Meine Familie sieht mich nicht mehr. Ich verschanze mich in meinem Zimmer hinter der verschlossenen Tür und komme höchstens zum Essen und Trinken mal hinaus. Klar merken sie, dass ich alles vergesse. Aber dass ich nächtelang nicht schlafe, dass ich Suizidgedanken habe, dass ich in meinem Zimmer von Tag zu Tag mehr sterbe, das wissen sie nicht. Sie denken, ich würde den ganzen Tag "chillen" und "gammeln".
Der eine Freund denkt, dass ich nervös bin wegen der Umbruchssituation zwischen Abitur und Studium. Bin ich auch. Aber deswegen bin ich doch nicht so. Ich habe ihn wochenlang nur angemotzt, nur beleidigt. Warum, kann ich mir selbst nicht erklären. Ich glaube, weil ich so enttäuscht war. Er hat mir versprochen "ich hole dich aus allem raus und gehe mit dir bis zum Ende". Dass er mich kurz vorher stehen lässt und ich deswegen wieder bis ganz an den Anfang zurückfalle, hat er mir nicht verraten. Er war nicht da. Nicht bis zum Ende. Er beschwert sich: "Du weißt, dass ich immer für dich da war" - ja. aber das nützt mir nichts. Ich weiß, was du für mich getan hast. Und ich schätze es. Nur, wie kannst du verlangen, dass ich dankbar bin? Wegen dir bin ich noch am leben. Wegen dir fängt der ganze Mist von vorne an. Ohne dich wäre ich vielleicht nie zwischenzeitlich ein bisschen besser klar gekommen, das stimmt. Aber dafür hätte ich mich vielleicht umbringen können, hätte jetzt nicht den direkten Vergleich gehabt und hätte vor allem nicht wieder so komplett abstürzen können. Auch ihn habe ich jetzt angelogen. Mich entschuldigt und tue so, als wäre alles okay. Bloß nichts anmerken lassen.
Ich lerne neue Leute kennen, verstehe mich gut mit ihnen. Spiele ihnen etwas vor.
Ich kann nicht mehr! Ich will nicht mehr!
Wann darf ich endlich aus dieser Horrorstory raus? Wird es sich je bessern?

Mittwoch, 2. Juli 2014

Leere in mir

Aufstehen. Hoffnungslosigkeit.
Jeden Tag dieselbe Routine, dieselbe Struktur, dieselbe Qual.
Worin liegt der Sinn, wenn ich fragen darf?